1. Station auf dem Hinweg: Lourdes, Frankreich

 



Lourdes, mein Einweihungs- und Schulungsort für meinen gesamten Jakobs-Christusweg. Es begann mit der Begegnung mit Ludewig, einem Eremiten aus dem Wald von Lourdes, der mich mit meinem schweren Rucksack den Berg zum Campingplatz hochführte, und der mich sozusagen Mutter Maria vor die Füße setzte, die sich meiner sofort annahm, und Maria und ich setzten unsere gemeinsame Reise fort, die wir 2012 in Limburg an der Lahn unterbrochen hatten. Es war, als wäre diese mystische Verbindung zwischen Maria und mir nie unterbrochen worden, alles war wieder präsent, dieses Mal jedoch auf einer höheren spirituellen Ebene.



Ludewig begegnete ich täglich in Lourdes. Als ich vom Bahnhof Richtung Campingplatz La Foret wanderte, sah ich ihn an jeder großen Mülltonne, worin er tief mit den Armen eintauchte und Kleider herausfischte, die er in seine großen Taschen stopfte. Zuerst hielt ich ihn für einen Müllsammler und beachteete ihn nicht weiter, obwohl mir sofort seine Ausstrahlung auffiel, das nicht zu seinen schmutzigen Mülltüten passte. Er trug große Handschuhe, die von Fliegen umkreist wurden. Vor dem Eingang zur Grotte Massabielle, der Ort, an dem Bernadette Soubirous im Jahr 1858 ihre erste Marienerscheinung erlebt hatte, wühlte Ludwig wiederum in einer großen Mülltonne. Ich ging zu ihm und gab ihm eine Orange, die er jedoch ablehnte, weil er, wie er mir sagte, nur selbst gepflücktes Obst äße wegen des Gifts auf den Schalen. Ich fragte ihn etwas zynisch, warum er Angst vor dem Gift einer Orange habe, wo er sich doch augenscheinlich aus einem Müllcontainer ernähre. Er erklärte mir geduldig, dass er nur Kleidung auswähle, die er gegen gesunde Lebensmittel eintauschen könne. Somit hatten wir das geklärt, und er sagte, er müsse jetzt seine Gebete verrichten. Ich wollte mich zuerst einmal auf dem großen Gelände des "Heiligtums", wie die gesamte Anlage genannt wird, umschauen, aber ich hatte sogleich mein Wiedersehens-Erlebnis mit Maria, und mein Aufenthalt in Lourdes war besiegelt - was dahinter steckte, erfuhr ich erst vier Nächte später. Bis dahin musste ich jedwede Angst ablegen, das bedeutete, ich musste meine Schatten von innen nach außen kehren und sie besiegen.


5. Tag - der halbe Campingplatz war abgesoffen und musste mitten in der Nacht evakuiert werden - an mich dachte niemand, nur meine Freundin Diana in Deutschland, die erfolgreich ihr gesamtes Magier-Können entfaltete, während ich unbeirrt auf meiner Luftmatratze in meinem Mini-Ultralightzelt den Wassermassen standhielt und erkannte, dass ich nach dem Zusammentreffen mit Maria keinerlei Angst hatte.


6. Tag: Da ich morgens 6 Uhr nach Spanien weiterfuhr, übernachtete ich in diesem niedlichen Zimmerchen  - für mich eines meiner angenehmsten Highlights meiner gesamten Reise! So viel Luxus nach sechs Tagen abenteuerlichem Zelten mitten in der Altstadt von Lourdes, die ich im Dunkeln mit großem und kleinem Gepäck durchquerte auf dem Weg zum Bahnhof. Foto rechts meine Kochecke im Hotel.


                                  Markthalle                                                                                    Lourdes-See


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